Blutzucker-Test: Ist Essigwasser ein Geheimtipp?

Blutzucker-Test? Obwohl ich mich eher zu den Langweilerinnen zähle, bin ich doch mein liebster Versuchs-Fuchs. Eine gewisse Neugierde kann ich demnach wohl doch nicht abstreiten. Und deshalb habe ich, wie schon im Beitrag Blutzucker auf dem Radar: Warum ich beschloss, 24/7 meinen Glukosewert zu tracken angekündigt, mir einen weiteren Sensor zur kontinuierlichen Blutzuckerkontrolle gesetzt.  

Denn meine Begeisterung für das Buch “Der Glukose-Trick"* von Jessie Inchauspè ist ungebremst. Die Vorstellung, mit simplen Alltagstricks den Blutzuckerspiegel positiv zu beeinflussen, fasziniert mich ungebrochen. Und ein gut funktionierender Regelkreis zur Herstellung der Homöostase des Blutzuckerspiegels zählt schließlich zu den Fundamenten der Gesundheit und Vitalität. Wer beides hat, sieht garantiert auch gut aus. 

Inchauspés Buch ist eine Schatzkiste: Es enthält neben zehn praktische Hacks, die den Blutzuckerspiegel ganz ohne großen Aufwand in Zaum halten, auch die Erklärungen dafür, warum sie den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen und entsprechende Praxisbeispiele. Die Hacks reichen von der klugen Reihenfolge der Nahrungsmittel beim Essen bis hin zum optimalen Zeitpunkt für den Verzehr von Süßem.

Mir hat es Hack Nr. 7 besonders angetan. Dieser lautet:
 
“Ein Esslöffel Essig in einem großen Glas Wasser ein paar Minuten, bevor du etwas Zuckerhaltiges isst, hält die Glukosekurve flach und den Insulinspiegel niedrig. So bekommst du weniger Heißhungerattacken und verbrennst mehr Fett.“ [1]

Warum das so ist?

Doch ist das auch wirklich so?

Mein Blutzucker-Test: Der Trick mit Essig – Hack Nr. 7

Das Hauptziel meiner Beobachtungen war es zu überprüfen, ob und wie Essig den Verlauf meiner Blutzuckerkurve beeinflusst. Für meinen Selbstversuch nutzte ich den Freestyle Libre 3 – ein Gerät zur kontinuierlichen Messung der Glukosewerte im Gewebe.

Das war der Ablauf:

1. Jeder Testtag begann mit einem herzhaften Frühstück, um eine Basis für die nachfolgenden Beobachtungen zu schaffen.

2. Anschließend ließ ich  zwei Stunden verstreichen, um dem Körper Zeit zu geben, den vorherigen Blutzuckeranstieg zu verarbeiten.

3. Erst danach folgte die Aufnahme des Testlebensmittels. 

Blutzucker-Test Nr. 1: Baguette aus 100 % Weizenmehl

Blutzucker-Test Nr. 2: Roggenschrotbrötchen aus 100 % Roggenmehl

Zwei Tage später habe ich den Versuch mit einem Bio-Vollwert Roggenschrotbrötchen der Bäckerei Schüren gemacht. 

Auch hier gab es vorab ein herzhaftes Frühstück und eine angemessene Pause zwischen den Mahlzeiten, damit der Blutzucker sinken kann. Das Roggenschrotbrötchen hatte ganze 100 g und sorgt ganz offensichtlich für einen ordentlichen Ausschlag in der Blutzuckerkurve.

Außerdem ist in diesem Bild schön zu sehen, wie flott so eine Kurve nach einem schnellen Anstieg wieder in den Keller rauscht. Das belegt zwar, dass meine Blutzuckerregulation ordentlich funktioniert, aber der steile Abfall sorgt in der Regel für Heißhunger.

Deshalb sollte man, insbesondere wenn man Abnehmen möchte, diesen vermeiden. Aus den nach folgenden Bildern geht nun ganz eindeutig hervor, dass das Glas Essigwasser einen Einfluss auf meinen Blutzucker hatte. Sie steigt weder so steil an, noch rauscht sie direkt in den Keller.

Die Wirkung von Essigsäure auf den Blutzucker ist grundsätzlich gut untersucht und wissenschaftlich belegt. Jessie Inchauspé hat  in ihrem Buch* eine umfangreiche Sammlung von wissenschaftlichen Quellen dazu zusammengetragen. Doch das Ganze mit eigenen Augen zu sehen und zu spüren, war spannend und ein Fest für meine Neugierde!

Was habe ich aus meinem Blutzucker-Test gelernt?

Zunächst einmal, dass das Essigwasser hält, was es verspricht. Es ist möglich, mit einem Glas Essigwasser 20 Minuten vor oder auch nach der Mahlzeit Einfluss auf den Verlauf der Blutzuckerkurve Einfluss zu nehmen.

Außerdem habe ich gelernt, dass so eine Versuchsreihe gründlicher vorbereiten sein muss. Im Alltag an zwei aufeinanderfolgenden Tagen das Gleiche zu essen und einen ähnlichen Tagesablauf zu haben, war nicht ganz so einfach. Zudem war die Spanne zwischen Frühstück und Abendessen zu lang und ich hatte verständlicherweise am Ende des Tages immer richtigen Kohldampf. 

Doch besonders die Idee des herzhaften Frühstücks ist mir ans Herz gewachsen. Nicht nur, dass es auch eine Empfehlung von Jessie Inchauspé ist (Trick Nr. 4: Nieder mit der Frühstückskurve!), passt es sehr viel besser in meinen Tagesablauf. 

Ist Essigwasser damit ein Geheimtipp?

Wenn du mich fragst? Absolut! 

Für meinen Teil werde ich den Essig-Trick in meinen Alltag einbauen. Es kostet weder viel Geld, noch bedarf es einen großen Aufwand. Und eine flache Blutzuckerkurve ein absoluter Vorteil für die Gesunderhaltung meines Körpers ist und ganz nebenbei noch Heißhunger verhindert. 

Was denkst du darüber? Kannst du dir vorstellen ein Glas Essigwasser vor der Mahlzeit zu trinken? Schreibe mir gerne hier eine E-Mail. Und wenn du dir selbst ein Bild machen möchtest, dann sieh dir hier das Buch* persönlich an.

Dein Ernährungscoach

PS: Du bist über 40 und möchtest abnehmen, doch bisher hat es einfach nicht geklappt? In meine Express-Video-Tutorial: Vom Mythos zur Methode lernst du warum. Sieh hier einfach mal rein!

Quellenangaben: