Was tust du, um Frauen zu stärken? Als ich die Frage und den Aufruf zur Blogparade "Frauen stärken" von Susanne Berg las, fühlte ich mich sofort angesprochen.
Im November 2023, kurz nach dem Tod meines Vaters und der Tatsache, dass meine Eltern nun beide verstorben sind, empfand ich neben dem Verlust auch ein Gefühl von Freiheit. Immerhin hatte ich mich mehr als ein Jahrzehnt um das Wohlergehen meiner Eltern gesorgt.
Zudem war ich ein paar Monate zuvor 50zig geworden, als mir die Frage gestellt wurde, womit ich mich künftig beschäftigen möchte.
Ich hatte spontan keine Antwort darauf.
Womit möchte ich mich künftig beschäftigen?
Die Frage habe ich eine Weile mit mir herumgetragen, bis ich bei meinem letzten Besuch in Südafrika eine klare Antwort gefunden habe.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass mein Leben als selbstbestimmte Frau – unverheiratet, bewusst kinderlos und mit der Freiheit, das tun zu können, was ich möchte – keine Selbstverständlichkeit ist.
Ein Teil meiner Entscheidungen ist sicherlich auf eine intuitive Vermeidung von Abhängigkeiten zurückzuführen. Dennoch hatte ich das Glück, in einer Familie aufzuwachsen, die ihre Kinder schützt und fördert. Ganz unabhängig von ihrem Geschlecht. Zudem lebe ich in einer gewaltfreien Partnerschaft, werde gerecht entlohnt und muss mir keinen Platz in der Gesellschaft erkämpfen. Damit genieße ich offensichtlich Privilegien, die keine sein sollten.
Nicht dass ich deshalb denke, gleichberechtigt zu sein. Es ist lediglich so, dass ich verglichen mit einem sehr großen Anteil von Frauen dieser Welt mehr Glück gehabt habe.
Besorgniserregende Rückschritte bei den Frauenrechten
Gleichzeitig beobachte ich weltweit besorgniserregende Rückschritte bei den Frauenrechten.
Um nur zwei extreme Beispiele zu nennen: In den USA schränkt ein Bundesstaat nach dem anderen das Recht der Frauen auf selbstbestimmte Fortpflanzung drastisch ein, während in Afghanistan Mädchen nach der Grundschule jegliche weitere Bildung verweigert wird.
Doch um mich zu gruseln, muss ich nicht weit schauen. Ein Blick in das Parteiprogramm der AfD genügt. Darin wird ein traditionelles Frauenbild propagiert: Die ideale Frau kümmert sich um die Kinder, den Haushalt und die pflegebedürftigen Eltern in der Nachbarschaft.
Damit lautet die Antwort auf die Frage, womit ich mich in Zukunft beschäftigen möchte: Mit aktivem Feminismus. Darunter stelle ich mir aktuell eine Gleichberechtigung vor, von der alle Menschen profitieren können.
Was tue ich, um Frauen zu stärken?
- Neben der Auseinandersetzung mit dem Thema Feminismus im Besonderen verhalte ich mich bewusst vorbildlich. Das heißt, ich unterstütze Frauen in meinem Umfeld, indem ich sie ermutige, für sich einzustehen und zeige mich solidarisch mit ihnen.
- Ich stelle meinen Sprachgebrauch auf den Prüfstand und versuche sie inklusiv und respektvoll zu halten, sodass keine Geschlechterstereotypen verstärkt werden.
- Ich gehe wählen!
- Diese Blogparade war Anlass, Mitglied von UN Women Deutschland e.V. zu werden und neben der Spende mich auch aktiv in zukünftige Projekte einzubringen.
- Zudem werde ich weitere Überlegungen anstellen, wie ich zu mehr Gleichberechtigung beitragen kann und welche Vorurteile ich eventuell noch in mir trage.
Danksagung
Mein Dank gilt Simone Berg und Judith Peters für die Gelegenheit, meine Gedanken zur Stärkung von Frauen neu zu ordnen und eingehender zu reflektieren.
Im Rahmen der Vorbereitung dieses Beitrags habe ich viel gelesen und mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.
Ich fühle mich bestärkt, meine Stimme einzusetzen und zukünftig klar und nachdrücklich Position zu beziehen.
More to follow!
Ich grüße euch herzliche,