Warum Flitzekacke nicht das hält, was sie verspricht! Mein erster Halbmarathon – Ein Erfahrungsbericht.

Irgendwann musste es ja passieren. In den letzten Jahren bin ich immer die kürzeren Distanzen gelaufen. Mal aus Schiss vor der großen Herausforderung mal aus Solidarität, weil allein Laufen keinen Spaß macht. Grundsätzlich bin ich von Natur aus keine Läufergazelle. Ich habe weder die Beinlänge, noch bin ich federleicht, aber Laufen hilft mir mein Leben zu meistern. Laufen heilt mich, wenn zum Beispiel meine Gedanken sich mal wieder im Kreis drehen. Es gibt mir das Gefühl lebendig zu sein. Und wenn ich durch den Wald stampfe, fühle ich mich erdverbunden. Laufen hält mich jung und meine Fähigkeit, mich zu begeistern, frisch.

Die Fähigkeit mich für etwas zu begeistern, hat mich hier und da auch schon mal in Schwierigkeiten gebracht. Dieses Mal war die Konsequenz meiner Begeisterungsfähigkeit, ich hatte mich kurzfristig entschieden mit einer Freundin einen Halbmarathon zu laufen, besonders schmerzhaft und lustig. Lustig allerdings erst hinterher!

Die Vorbereitung bestand aus meiner bereits vorhandenen Kondition, erworben in den regelmäßigen Spinningstunden die ich anleite und einem Intervalltraining auf dem Laufband. Dann bin ich nach Mallorca gereist und ich habe mich sehr auf das Training dort gefreut. Aber Pustekuchen! Ich bin noch ein paar Mal gelaufen und war dann mit einem Magen-Darm Infekt krank. An Training war nicht mehr zu denken. Schöne Scheiße!

Bis zum Rückflug, am Folgetag der Rückreise stand der Halbmarathon an, war ich wieder guter Dinge. Da ich seit 48 Stunden wieder in der Lage war mich gefahrlos ein paar Meter von der Toilette zu entfernen, beschloss ich den Lauf zu absolvieren. Ich war schließlich auch verabredet, hab mich auf die Leute gefreut, mit denen wir den  Herzlauf Hilden  bestreiten wollten. Der gleichnamige Verein sammelt auf 100% ehrenamtlicher Basis Spenden für rein karitative Zwecke. Alles gute Gründe, die für den Lauf sprachen.

So ging ich an den Start. Bis KM 10 war alles super. Doch dann fingen die Beschwerden an. Mein Bauch blähte sich bei jedem Kilometer weiter auf. Bei KM 15 habe ich gedacht „Wenn jetzt jemand an meinem Finger zieht, – fliege ich mit Überschallgeschwindigkeit ins Ziel“. Bei KM 16, bot mir meine Mitstreiterin ihr Riegelpapier an, weil sie bemerkte, dass ich mit einem großen Holzstapel im Wald liebäugelte. Bei KM 17 schrie mein Verstand „Das ist doch alles Wahnsinn – du brauchst eine Klo“. Weil dann einfach keines in der Nähe war, beschloss ich konsequent zu sein. Kopf aus – Tunnelblick an und VORWÄRTS !

Wir sind tatsächlich ins Ziel gelangt. Die mir entgegen gestreckte Medaille habe ich noch an mich gerissen und bin gleich bis zum Lokus durchgelaufen. Nach dieser Distanz noch einen Sprint hinzulegen, war an diesem Tag meine bessere Leistung. Leider hat niemand die Zeit gemessen. Es hat sich für mich zumindest rekordverdächtig angefühlt. ;-)

Die Strecke von 21,1 km zu bewältigen hat 2:22 Std. gedauert. Die Zeit ist okay, wenn man die beiläufigen Schwierigkeiten bedenkt. Aber mit Flitzen hat das wenig zu tun – mit Kacke dann schon irgendwie mehr.  ;-) Ich war auf jeden Fall am Ende des Tages sehr glücklich (nachdem die Bauchkrämpfe sich gelegt hatten) und stolz diese Distanz nun auch in meinem Repertoire aufnehmen zu können.

Mein Fazit zu diesem Erlebnis lautet: „Finishen ist alles. Die Zeit ist höchstens interessant!“"

Zukünftig werde ich noch  intensiver in mich hineinhorchen und mich fragen, ob ich fit genug bin eine sportliche Herausforderung annehmen zu können. Das ist mein Rat, den ich auch Dir geben möchte.  Höre auf Dein Bauchgefühl. Ich denke es erspart uns in vielen Lebenslagen eine Menge Schmerz und Ärger.

Viele Grüße,

Signatur

Dein Ernährungs- und Laufcoach

PS: Jetzt ist immer der richtige Zeitpunkt die Veränderungen vorzunehmen, damit es dir gut geht. Weil du es dir wert bist.

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Wer schreibt hier?

die Fuchs

Sonja Fuchs alias Fuchsmunter ist Ernährungs- und Laufcoach im Bergischen Land. Begleitend zu ihrer Arbeit schreibt sie zum Thema Kurzzeitfasten sowie über ihre Leidenschaft das Laufen.

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